Gustav Metz wurde am 29. Oktober 1816 als Sohn eines Materialwarenhändlers in Brandenburg an der Havel geboren. Er absolvierte zwar eine kaufmännische Lehre, schlug dann jedoch einen künstlerischen Berufsweg ein.
Seine Neigungen führten ihn zunächst zur Bildhauerei, die er bei Christian Daniel Rauch in Berlin und Ernst Rietschel in Dresden erlernte. Im Ergebnis entstand 1836 die einzige Skulptur, mit der Metz – erst 20jährig – an die Öffentlichkeit trat: die Figur eines Fischerknaben. Eine vergrößerte Kopie davon befindet sich im Museumshof des Stadtmuseums Brandenburg.
In Dresden wechselte Gustav Metz das Fach und studierte nun Malerei bei Eduard Bendemann, Professor an der dortigen Akademie der Künste. Wie sein akademischer Lehrer widmete er sich zunächst historischen Sujets, etwa in seinem Gemälde „Die Gefangennahme des Grafen Helfenstein“, mit dem er 1846 an der Kunstausstellung in Hannover teilnahm. Als „das beste der in diesem Jahre hier gewesenen Stücke dieser Gattung“ wurde es vom hannoverschen König Ernst August I. gekauft (Morgenblatt für gebildete Leser, Kunstbeilage v. 11. Juni 1846, S. 120).
Des weiteren schuf er religiöse Darstellungen, wie „Der Tod der Rahel“ nach einer alttestamentlichen Erzählung. Dieses Gemälde wurde 1848 auf der Berliner Akademieausstellung gezeigt (Friedrich von Bötticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Nr. 4). Metz hatte es in Rom gemalt, wo er sich seit 1845 aufhielt.
Seine eigentliche Erwerbstätigkeit als Künstler wurde jedoch die Porträtmalerei. Zu diesem Zweck ging er nach London, wo er Aufträge von dort lebenden deutschen Familien erhielt. In London starb Gustav Metz am 30. Oktober 1853, im Alter von 37 Jahren, an der Cholera (Schulz, S. 16).
Gustav Metz und August Wredow sollen ein freundschaftliches Verhältnis gehabt haben (Schulz, S. 16). Insofern war es nur folgerichtig, dass Metz‘ Familie, fast ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod der Stiftung Wredowsche Zeichenschule im Jahr 1900 den größten Teil seines künstlerischen Nachlasses schenkte. In einem zeitgenössischen Bericht heißt es: „Die Schenkung umfaßt zahlreiche Cartons in Kreide, viele Hunderte von mehr oder minder ausgeführten Skizzen und Studienblättern in Bleistift, einige Dutzend farbiger Studien zu Historien-, Genre- und Landschaftsbildern sowie zu Einzelporträts und Porträtgruppen, 22 Skizzenbücher mit überreichem Inhalt, das in Oel ausgeführte Porträt des Dresdener Malers Bendemann, einige plastische Gruppen sowie eine große Zahl von Kupferstichen, Lithographien und kunstwissenschaftlichen Werken.“ (Verwaltungsbericht der Stadt Brandenburg 1899/1900, S. 5).
Der Nachlass von Gustav Metz in der Wredow-Kunstsammlung bietet damit die Möglichkeit eines faszinierenden Einblicks in eine Künstlerwerkstatt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Literatur: Schulz, A[rthur]: Die Wredowsche Kunstsammlung. Ihre Entstehung, ihre Bedeutung und ein Führer zu ihren Schätzen. Brandenburg/Havel 1922
Der Nachlass Gustav Metz bei museum digital Brandenburg